Kolping-Vormuttertags-Ausflug zum Schloss Nymphenburg

Große Aufregung als ca. 2-3 Wochen vor dem Termin bekannt wurde, dass gerade an unserem Ausflugstag die S-Bahn wegen Stammstreckensperrung nur von Poing bis zum Leuchtenbergring fahren wird! Und das, wo sich eine Frau angemeldet hatte, die auf ihren Rollator angewiesen ist! Leuchtenbergring – bedeutet eine lange, unfreundliche Treppe und kein Aufzug! Welche Verkehrsmittel können wir nehmen um nach Nymphenburg zu kommen? Eine Absage bzw. Verschiebung des Termines kam nicht in Frage, da dieFührung durch Schloss Nymphenburg bereits gebucht und Eintrittskarten bereits reserviert waren.
Die Lösung fand sich schnell mit dem S-Bahnhof Berg-am-Laim! Dort gibt es einen funktionierenden Aufzug, eine freundlich gestaltete Unterführung und ganz nah am Unterführungsende die Endstation einer Straßenbahnlinie. Diese würde uns zum Hauptbahnhof bringen und von dort könnten wir direkt nach Nymphenburg kommen!
Am Samstag den 10. Mai trafen wir uns am S-Bahnsteig und fuhren zu viert Richtung Nymphenburg, wo wir unsere fünfte Frau trafen. Wie Schade, dass unsere Rollatorbenutzerin zum Ausflugstag kurzfristig wegen Erkrankung absagen musste.
Die Fahrtroute von Berg-am-Laim mit der Straßenbahn wurde zum Erlebnis und kam einer Stadtbesichtigung gleich. Frisches Trambahntrassen-Grün, blühende Bäume und Sträucher, das Maximilianeum, die imposant schönenGebäude der Maximilianstraße, der Promenadeplatz mit seinen Denkmälern und Statuen erfreuten uns. Vorbei amLenbachplatz mit dem Wittelsbacher-Brunnen, dem Stachusmit dem prächtigen Jusizpalastgebäude – und schon erreichten wir unser Umsteigeziel am Bahnhofsvorplatz. Von hier aus fuhren wir nach kurzer Wartezeit weiter nach Nymphenburg.
Bei der Auffahrtsallee trafen wir unsere fünfte Teilnehmerin aus Puchheim. Richtung Schloss ging es am Kanal entlang, an der Wasserfontäne und üppig blühendem Flieder vorbei, sahen den fliegenden Wildgänsen und den Enten zu …. – einfach herrlich!
Bis zum Führungsbeginn schlemmten und tranken wir im Café Limulus noch eine Kleinigkeit und kamen überein, hier nach der Führung unser Mittagessen einzunehmen. So blieb mehr Zeit um am Nachmittag eine Pelargonien-Ausstellung nächstPalmengarten zu besichtigen. Auch ein Spaziergang durch den Schlosspark – ein absolutes Muss noch.
Pünktlich um 11 Uhr begann die Schlossführung. Geschichtliche, lebhafte Erläuterungen verknüpften sich – so dass ein Zusammenhang entstand, wie es damals war. Bemerkenswert die Erläuterungen unserer Schlossführerin zu den renovierten Räumen. Ein Gegensatz dazu entstand, als wir die Schäden im noch nicht renovierten Lackkabinett ansehen durften. Herrliche Ausblicke aus den Fenstern RichtungSchlosspark.
Die Gänge entlang an großen Gemälden mit den früheren Ansichten von den Schlössern Schleißheim, Lustheim, Dachau und Berg am Starnberger See. An den Gemächern des damaligen Herrschers Ludwig I. vorbei, Audienzzimmer und ein Kabinett um wichtige Herrengespräche zu führen. Festsäle, das Geburtszimmer vom späteren König Ludwig II.und ganz zum Schluss bestaunten wir die Schönheitsgalerie.

Nach der Führung ging es zurück zum Café Limulus um im dortigen Garten ein gemütliches Mittagesseneinzunehmen und zu plaudern.
Der Schlosspark im Anschluss daran lud zum Spaziergang ein und wir erfreuten uns an den Farben, Formen und Düften der Pelargonien-Ausstellung. Bilder und Skulpturen konnten in der nächsten Abteilung der Halle angesehen werden.

Von einer möglichen Gondelfahrt nahmen wir Abstand und ließen sie nur an uns vorbei gleiten beim Parkspaziergangentlang zu den Kaskaden.
Es wäre noch viel mehr zum Anschauen und Erkunden möglich gewesen, aber nach einem schönen, erlebnisreichen Tag stand der Heimweg an. Noch schnell ein leckeres Eis bei der Eisdiele an der Trambahnhaltestelle vernascht und dann ging es wieder zurück mit der Realität des übervollen Münchner Verkehrsverbundes nach Poing.
Siglinde Hauptmann